Leichtathletik

Mit viel Rhythmusgefühl zum Erfolg

Wenn Konstantin Steinfurth in der Band der Carl-von-Weinberg-Schule in Frankfurt am Schlagzeug den Rhythmus vorgibt, hat er einen Hintergedanken. „Ich spiele Schlagzeug nur als Hobby, man kann da wunderbar seine Aggressionen rauslassen“, sagt der 19-Jährige, dem die schwierigen Anforderungen an die Hand-Fuß-Koordination seines Instrumentes Spaß machen. Außerdem hilft ihm das Rhythmusgefühl auch bei seinem sportlichen Hobby, dem Hammerwerfen. „Auch beim Hammerwurf mag ich den sehr komplizierten technischen Ablauf und das anspruchsvolle Training.“

Vier Titelgewinne

In diesem Jahr sicherte sich der für die TSG Eppstein startende Steinfurth im Juli bei der Deutschen Jugend-Meisterschaft in Mönchengladbach mit persönlicher Bestleistung von 69,04 Metern nicht nur den Titel. Er war zuletzt auch bei seiner verwandten sportlichen Passion erfolgreich. Im Rasenkraftsport gewann der angehende Abiturient in Bürstadt in der Klasse der Junioren bis 90 kg alle drei Meistertitel. Im Gewichtwerfen siegte er mit 20,51 Metern ebenso überlegen wie im Steinstoßen (8,96 Meter) und im Hammerwerfen (53,94 Meter), den Dreikampf sicherte er sich mit fast 200 Punkten Vorsprung. Damit übertraf er in diesem Jahr sogar seinen Vater und Trainer Klaus Steinfurth, der sich in Waiblingen in der Klasse Senioren IV bis 87kg im Steinstoßen mit 10,06 Metern den Titel holte und im Dreikampf Dritter wurde.

Die Grundlagen für diese starken Leistungen legt Konstantin Steinfurth wie alle Athleten im Training, in der Leichtathletik und vor allem bei den kraftintensiven und technisch anspruchsvollen Disziplinen sind diese Phasen jedoch besonders ausgeprägt. „Wir haben eine sehr lange Vorbereitungszeit und meist eine kurze Wettkampfphase, da die Belastungen sehr hoch sind“, erklärt Steinfurth, der sich gerne in dieser Phase quält: „Meine Motivation ist die Leistungssteigerung. Die Vorbereitungsphase ist vom Training her interessanter, in der Wettkampfphase sind die Übungen spezifischer.“

„Unerwartet gut“

In dieser Saison lief es mit dem DM-Titel und der Steigerung der persönlichen Bestleistung „unerwartet gut“ für Steinfurth. In der kommenden Saison steht für ihn der Wechsel in die Klasse U23 und damit verbunden der Umstieg vom 6 kg- auf den 7,25 kg-Hammer. „Das erste Ziel ist, wieder über 60 Meter zu werfen“, sagt der Schüler entsprechend und verweist auf ein anderes derzeit wichtigeres Ereignis: „Das größte Ziel für 2017 ist aber das Abitur.“ Die stärkere Konzentration auf die Schule wird sich auf Training und Wettkampf auswirken, dessen ist sich Steinfurth bewusst, macht aber auch deutlich. „Ich komme da relativ gediegen durch.“

Und für die Zeit nach der Schule hat der Nachwuchsathlet auch schon klare Vorstellungen, ein duales Studium beim Zoll strebt er an. Seine Situation als Sportler in einer Disziplin mit wenigen Vollprofis in Deutschland schätzt er realistisch ein, wenngleich er seine Prioritäten gerne anders setzen würde: „Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich alles auf die Karte Sport setzen.“

Schon im Alter von acht Jahren ließ ihn sein Vater Klaus erstmals die Disziplinen des Rasenkraftsports ausprobieren. Zusätzlich probierte sich Konstantin im Fußball und Volleyball sowie allen Disziplinen der Leichtathletik. Spätestens als er 2011 in den Hessenkader der Hammerwerfer aufgenommen worden war, schien der Weg vorgezeichnet, er konzentrierte sich fortan ganz auf den Hammerwurf und den Rasenkraftsport. Die Bestätigung folgte spätestens in dieser Saison mit den starken Leistungen, und doch ist sich Steinfurth sicher: „Ich habe noch eine ganze Menge Potenzial, vor allem bei der Kraft. Ich komme mehr über die Technik und die Schnelligkeit.“ Und für das entsprechende Rhythmusgefühl wird er weiterhin Snare und Drum bearbeiten.

Text: Höchster Kreisblatt